Die erste Hauskrippe
Die
erste „Hauskrippe“, wie wir sie heute verstehen, wurde
1526 in der Jesuitenkirche in Prag aufgestellt. Die
Gläubigen waren sichtlich beeindruckt, denn bereits in
den Folgejahren wurde am Hauptaltar eine noch größere
Weihnachtskrippe errichtet.
In
den folgenden Jahrzehnten entstanden immer mehr Krippen.
Die Volkskunst nahm sich in Bayern, Schwaben, Italien
und Tirol ihrer an. Wie umfangreich auch in figuraler
Sicht die Krippen geworden sind, geht aus einer
Beschreibung der Krippe der Herzogin von Amalfi hervor,
die nach Angaben vom Jahre 1567 bereits aus 167
Krippenfiguren bestand.
Diese
Krippe war, so kann man dies wohl annehmen, die erste
„Hauskrippe“ Italiens.
Im
17. Jahrhundert breitete sich der Krippenbau immer
weiter aus. Riesenkrippen entstanden in Süditalien. Die
neapolitanische Krippe des König Karl III., zeigte
alleine 150 Engel, die Heiligen Drei Könige begleiteten
über 100 prächtig gekleidete Frauen. Diese prächtig
gekleideten Figuren waren meist aus Ton hergestellt,
während die bayrischen großteils bereits aus Holz
geschnitzt wurden.
Aus
Holz geschnitzt wurden die Krippenfiguren auch in
Südtirol. Als Zentrum der Holzschnitzerei kann man wohl
das Grödnertal ansprechen. Tirol folgte und allmählich
verbreitete sich auch die Schnitzkunst im Salzkammergut,
von Vichtau bis Ebensee und Bad Ischl aus, später auch
in der Steiermark. |